Montag, 10. März 2014

86 weibliche nackte Brüste und eine Schlammschlacht, die keine war!



Bild der Schlammschlacht vor dem "Sonnensturm" *1




Dieses Wochenende musste ich alleine verbringen, da Moni mit ihren Mädels unterwegs war. Eigentlich sollte es nach Holland zum Inselrennen gehen, aber alleine wollte ich auch nicht so weit fahren. Die Alternative wurde in der entgegengesetzten Himmelsrichtung gefunden. Ein Crossduathlon in Osterburg mit dem verheißungsvollen Namen „Schlammschlacht von Osterburg“ .

Morgens in Deutschland


So kam es, dass ich am Samstagmorgen um kurz nach 6:00 Uhr im Van Richtung Osterburg saß. Ein Großteil der etwas über 2 stündigen Anreise muss über Landstraße erfolgen und das war gut so. Am Horizont kam Freundin Klara zum Vorschein und fing an den Morgennebel zu vertreiben. Dieses Farbenspiel zusammen mit dem Nebel hat mich zu vielen Stopps veranlasst. Immer wieder habe ich es genossen diese kleinen Bühnen mitten in der Natur zu beobachten. An einer Stelle war es besonders schön, immer wieder wurden im Nebel die Silhouetten von Kühen sichtbar bevor sie wieder verschwanden. Hier entstand auch dieses Bild, und ich kam mal wieder zu dem Entschluss: „Deutschland ist schön!“.

Das Bild aus der Entfernung, leider verändert Googel die Bildfarben!


Kaum in Osterburg angekommen kam auch schon Christian, der mit Bahn und Bike angereist ist. Nachdem wir die Startnummern und Transponder befestigt hatten brachten wir die Bikes zur Kontrolle und in die Wechselzone. Danach konnte es los gehen: 5,4 km Laufen 30 km Radeln und erneut 5,4 km Laufen. Der Kurs etwas komplett anderes wie im flachen Peine. Es galt gefühlt immer bergauf zu Laufen und das zerrte gewaltig an den Beinen, die dieses nicht gewohnt waren. Mit einer der schlechtesten Laufzeiten im Starterfeld ging es endlich aufs Bike und hier galt es eine richtig schöne Mountainbikestrecke zu bewältigen. So manche reine MTB-Marathonstrecke  ist deutlich einfacher zu fahren. Allerdings war von Schlammschlacht bei diesem Wetter definitiv nicht die Rede. So konnte ich auf dem Bike Platz für Platz gut machen und legte am Ende die 16-beste Trailzeit hin. Doch es stand ja noch ein Wechsel erneut in die Laufschuhe an und nun kamen wieder die Anderen von hinten angerannt. Am Ende reichte es für den 8. Platz AK und ich glaube ich habe richtig Gefallen an dieser Art Wettkampf gefunden. Besser würde mir zwar Rad-Laufen-Rad gefallen, aber man kann ja nicht alles haben.

Warten auf die Siegerehrung


Nach dem Wettkampf kam der Kampf um den Mampf. Zusammen mit Christian wurde eine leckere Bratwurst gefuttert und der Siegerehrung entgegen gewartet. Christian hat es auf Platz 5 gesamt und den 1. AK geschafft, Glückwunsch. 

Mal direkt an der Elbe entlang...

...mal oben auf dem Damm.


Für mich stand nun die Weiterfahrt Richtung Bad Wilsnack an. Allerdings sah ich beim Überqueren der Elbe bei Wittenberge die schönen Radwege und entschloss mich kurzerhand hier noch etwas auszurollen. So kam es, dass ich über 2 Stunden entlang der schönen Elbe und durch Wittenberge radelte bevor es zur Kristalltherme nach Bad Wilsnack weiter ging. Den Bus vor Ort für die Nacht vorbereitet und ab in die Therme. 
 
Schönes Wetter an der Elbe, im Hintergrund die Bahnbrücke bei Wittenberg

 

Wer hier nur über Rad fahren lesen möchte muss nun nach unten scrollen zu „Havelland“, alle anderen können hier von meinem Damentrauma lesen!

 

Kristalltherme in Bad Wilsnack - Saunalandschaft *2


Am Eingang ein großes Schild vom Weltfrauentag und Extra-Saunagängen mit Süßkram. Doch was interessiert mich das?! Also vorbei und rein in die Therme. Zuerst ins warme Sole-Bad und dann in den Sole-Dom, das Farbenspiel am Himmel im 25% Salzwasser genießen. Hier fällt mir zum ersten Mal auf, dass hinten im Eck 2 Männer planschen und der Rest von Frauen bevölkert ist. Was soll`s?, denk ich mir und mach mich auf Richtung Saunalandschaft. Ab dem Schild „Ab hier Textilfrei“ fällt es mir aber extrem auf. Hier gibt es heute einen großen Frauenanteil. Einige wenige Männer stehen wie Lämmer vor der Schlachtbank hinten an der Bar. Das weibliche Publikum geht von abstrakt bizarr dünn, über uiuiui bleib ruhig mein kleiner Freund, bis zu einem Hilferuf von Paul Rubens nach mehr Leinwand, da nicht alles aufs normale Format passt. Das hier Weltfrauentag ist bekommt „Mann“ auch gleich zu spüren, Sprüche wie „Datt iss och keen schwarze Albino, so kleen wie dem seiner iss!“  oder „Beboomölen dich man nich unn setz dich zu uns!“ waren noch die harmlosen Varianten. Fairness halber muss ich sagen, die Sprüche kamen immer so an, dass ich mit lachen konnte. Doch dann kam es heftig…

Schoko - Minze - Kirschen haben nun eine neue Bedeutung für mich! *3


Im Außenbereich geht es für mich zuerst in die Eisgrotte, dann schnell rüber in die 70 Grad Sauna um zu entspannen. Ich presche in den Vorraum, pfeffer (da es kalt ist) meine Badlatschen ins Eck und stürme in die Sauna. Lege eine Vollbremsung hin, mache eine Kehrtwende und erreiche schon fast wieder den rettenden Vorraum als eine der 43 Damen sagt „ Sparjeltarzan, kuum rinn wir beißen nicht, wir futtern dich ganz!“. Alleine die Bezeichnung „Sparjeltarzan“ sinngemäß für Spargeltarzan, also dünner Mensch für einen 100 Kilomann zu verwenden, sagt viel über das anwesende Damenpublikum aus! Ich mach so als ob ich es nicht gehört hätte und ziehe schon die Glastür hinter mir zu als die Saunameisterin sie wieder aufzieht und sagt: „Rein mit dir wenn du schon da bist!“. Nun kann ich nicht anders und muss wieder rein und hier sitzen für einen Weltfrauentag-Schokopudding-Saunaspezial-Aufguss 43 Frauen und sie haben gerade ihre Kirsche (mich) für auf den Pudding erhalten! Die Damen rutschen sehr schnell zusammen und machen mir so einen Platz mittig, zentral auf der Schlacht..äh Saunabank frei. Die ganzen Sprüche, die hier fielen konnte ich mir nicht merken und zum Glück gibt es nun den ersten Aufguss und alle konzentrieren sich wieder auf die Saunameisterin. Diese kippt eine Minz-Schoko-Geschmacksrichtung über die Steine und 43 Frauen fangen an den Duft einzuatmen. Und liebe Männerwelt, Ekstasestufe 1, gemeinsames Stöhnen von 43 Frauen hat nichts erotisches an sich. Es erinnert mich eher an die Tierwelt! Schon mal einen Tierfilm über Bonobos gesehen wenn diese eine neue Hierarchie „festlegen“? Genau diese Geräuschkulisse nur zum Glück ohne die dazu passende Handlung. 
 
Liebe Damenwelt, ich bitte um Verzeihung für den Vergleich... *4


Nun greift die Meisterin zu einem Glas mit Schokopudding und geht damit umher. Jede der Damen bekommt einen Löffel voll und fängt an sich damit ihre Kriegsbemalung aufzutragen und auch ich muss dies tun. Passend zu den nun schwarzen Frauen haut eine der Frauen einen Frauenwitz über die Größe des Genitals der stark pigmentierten Männerfraktion raus. Müsste ich den Witz wiederholen gäbe es wie im TV nur die berühmten „PIEP“ Übertönungen.  Das laute Gegaggere und grelle Lachen ist kaum abgeebbt, da sagt die eine „Leider ist hier kein „Schwarzer“! Doch nun schauen alle mich an wie ich im Schneidersitz von oben bis unten mit Schokopudding eingerieben dasitze. Und so wie mich alle anschauen knallt eine den Spruch raus: „Jetzt ham wir den Beweis datt net alle Schwatten so en riesen Ding haben!“ und das grelle Gegaggere setz von neuem ein. Liebe Männerwelt, ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht dass er jemals so wie ich in eine solche „Venusfalle“ tappt. Nach einigen weiteren Aufgüssen, Vanille- und Schokobesalbungen ist diese Saunarunde endlich vorbei. Die Stammesführerinnen klopfen mir beim Rausgehen auf die Schulter und bestätigen mir eine männliche Tapferkeit nicht einfach raus gerannt zu sein! 
 
So schön hätte es sein können...


Für mich ging somit ein merkwürdiger aber sehr schöner Abend zu Ende und ich legte mich für die Nachtruhe in den Bus und überlegte schon Ausreden, wie ich Moni dieses weiße Handtuch mit den vielen braunen Flecken erklären sollte. 

Bei Havelberg


Havelland



Wer früh ins Bett geht, kann auch früh aufstehen. Um kurz nach 6:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zur nächsten Radtour. Dazu muss ich aber erst über Havelberg mit dem Van nach Strohdehne fahren. Unterwegs ein kurzer Besuch der alten Hansestadt Havelberg und derer Innenstadt in den Morgenstunden und dabei sehe ich das Haveltal unterhalb. 

Bei HavelbergFischreiher

Bei Havelberg Schwäne

Bei Havelberg - die Flugshow

Und erneut bei Havelberg
Ich beschließe eine kleine Wanderung unten in den Auen des Tals zu machen. Dort gerate ich in ein Naturschauspiel, wie ich es noch nie erlebt habe. Abertausende von Gänsen haben sich hier versammelt. Soweit ich schauen kann im Morgennebel sehe ich Gänse.  Das Geschnatter erinnert mich sofort an meinen gestrigen Saunagang und beschert mir Gänsehautfeeling! Plötzlich kommt Bewegung in die friedliche Gänsetruppe, von hinten stürmen Rehe heran, die scheinbar Spaß daran haben  die Gänse aufzuscheuchen. Ich pirsche mich durch einen Graben mittenrein in das Spektakel und genieße diese Atmosphäre sehr lange.

Gänse...

...über Gänse...

...über Gänse...

...mit Rehe!


In Strohdehne angekommen starte ich mein Garmin und lade die Radtour. Ich habe mir via gpsies eine 109 Kilometerlange Radtour durch das Havelland rausgesucht. Die Tour führt oft über ausgeschilderte Radwege wie den Havelradweg, den Brandenburger Fernweg und viele mehr. Neben der Fahrt durch dieses schöne Land sollte das Ziel dieser Tour aber sein, nach dem neuem Trainingsplan mal mindestens 100 Kilometer mit dem MTB im GA1 Pulsbereich zu fahren und bis auf eine Wasserpause habe ich das auch hinbekommen. Zum Ausrollen folgte danach noch eine sehr gemütliche Runde um den Gülper See. 

Einer der Seen auf der Radtour


Daheim wurde ich mit leckeren Dampfnudeln, Vanillesoße und Gemüsesuppe von Moni überrascht und ein sehr schönes Wochenende ging dem Ende zu.

Mamas Dampfnudeln *5


In diesem Sinne,

Havelland ist ein Wochenende wert und als kleinen Geheimtipp für Backsteingebäudeliebhaber, besucht mal GARZ. 


Dieses Wochenende startet dann die MTB-Marathon-Saison am Possen, doch noch mehr freue ich mich auf den anschließenden Besuch von Leipzig zusammen mit Moni.

Links zum Text:
Christians Bericht zu Osterburg - HIER KLICKEN 
Homepage Veranstalter - HIER KLICKEN 
Kristalltherme Bad Wilsnack - HIER KLICKEN 
Tourdatenbank Gpsies von der Tour - HIER KLICKEN
  
Bildnachweise:
*1 Bild von der Seite Triathlonfüchse Osterburg e.V. 
*2 Bild von der Seite Kristalltherme Bad Wilsnack 
*3 Bild von der Seite Lieblingsschokolade
*4 Bild von der Seite Fotocommunity Jutta Hof
*5 Bild von der Seite Kochbar (Mamas Dampfnudeln)

Zur Info, die Therme ist immer eine Familienreise wert und es soll in diesem Text keinerlei Mensch diskriminiert werden. Alle Sprüche sind in einer freundlichen Atmosphäre mit dem nötigen Respekt und genug Rückzugsraum für das Individiuum getätigt worden.
Wirklich schade, aber das Bild bekommt bei Googel einen anderen Farbverlauf
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen